IRRITIEREND: SO PRÜFEN AUTOCLUBS
(5.5.2016) Es sind Dienstleistungsbetriebe, die bei ihren
Mitgliedern in aller Regel ein hohes Maß an
Vertrauen genießen:
ARBÖ und
ÖAMTC, die zwei
größten Autofahrer- Clubs in
Österreich. Dementsprechend ist die
Erwartungshaltung, wenn das eigene Auto zwecks
„Pickerl“-Erhalt begutachtet werden soll: Wird dessen
Tauglichkeit für den
Straßenverkehr vom ARBÖ oder vom ÖAMTC gecheckt, dann will man sich als sicherheitsbewusster Fahrzeughalter auf das
Prüf-Ergebnis auch
blindlings verlassen können. Doch allem Anschein nach ist das zuviel verlangt, jedenfalls vom ARBÖ. Diese Erkenntnis beruht auf einem
§57a-Gutachten, das vom ARBÖ in
Wien 16 erstellt wurde, und einem
Ankaufstest, den der ÖAMTC in
Wien 21 durchgeführt hat. Beide Prüfberichte liegen
Auto-Kaufberatung.at vor und betreffen einen
13 Jahre alten Kleinwagen mit
hoher Laufleistung – also einen Kandidaten, bei dem man eigentlich besondere Sorgfalt walten lassen sollte. Zwischen „Pickerl“-Termin und Ankaufstest liegen
19 Wochen resp. exakt
5.158 km, die aufgrund der sehr
divergierenden Ergebnisse
keine entscheidende Rolle spielen. Ebenso wenig wie die zusätzlichen, nicht die Verkehrs-Sicherheit tangierenden Kriterien eines Ankaufstests. Im
Klartext: Der ARBÖ hat, nachdem er
zwei erkannte
schwere Mängel laut Gutachten
behoben hat, das Auto als
verkehrssicher eingestuft. Dagegen entdeckte der ÖAMTC bei der Kauf-Überprüfung allein
sieben schwere Mängel (einer davon war zuvor vom ARBÖ behoben worden) und hätte die
§57a-Plakette verweigert. Aber machen Sie sich im wahrsten Wortsinn selbst ein Bild – indem Sie einfach das obige
Bild anklicken!
NACHTRAG vom 6.5.2016: In einer ersten Reaktion hat ARBÖ-Pressesprecher Sebastian Obrecht für Anfang nächster Woche eine Stellungnahme angekündigt. Weiterer NACHTRAG: Es verzögert sich noch ein bisserl …
Was ist bloß mit den Medien los? Von einer „überraschenden Wende“ schrieben sie und ließen sich am Schmäh halten, weil Dietrich Mateschitz seinen Sender Servus-TV doch nicht abdrehte – als der Betriebsrat vom Tisch war. Hat sich denn keiner mehr ans drohende Aus von Red Bull Racing erinnert? Spielchen! Und jeder spielt mit