Platz da im Mazda

Beim vorigen Modell hat sie ebenso begeistert wie beim aktuellen: die Wandlungsfähigkeit des Mazda5. Er ist ein Paradebeispiel für die Gattung kompakter Siebensitzer, die jeden möglichen Stauraum nutzen. Insofern ist den Japanern ein toller Kompromiss gelungen. Denn das dynamische Design des Mazda5 fordert seinen Tribut: bei der Raumökonomie.

Datenblatt
Motor 16V-Vierzyl.-Benziner, 1.998 ccm, Euro 5
Leistung 110 kW/150 PS bei 6.200/min
Spitze 194 km/h
Testverbrauch 9,1 l ROZ 95/100 km
Normverbrauch 6,9 l ROZ 95/100 km
CO2 159 g/km
L/B/H 4.585/1.750/1.615 mm
Leergewicht 1.485 kg
Gesamtgewicht 2.125 kg
Preis EUR 30.590,- inkl. 8% NoVA und 20% MwSt. (Top-Ausstattung GTA; mit Navi: EUR 31.310,-)
Stand: März 2011

Freilich genügt es nicht, Ablagen fantasievoll im Interieur zu verteilen. Sie sollten auch gut zugänglich sein. Und da ist der Mazda5 mit seinem ausgeklügelten „Karakuri“-Sitzsystem, das schon im Vorgänger für Furore gesorgt hat, nach wie vor ein Vorbild. Alle Auf-, Um- und Vorklappmechanismen funktionieren mit spielerischer Leichtigkeit, zumal auch das Verarbeitungs-Finish makellos ist.

Entsprechend ausgereizt ist die maximale Variabilität der Fondsitze – die natürlich nicht ausgebaut werden müssen, wenn Großtransport-Aufgaben anstehen. Welche der Japan-Van im Klassenvergleich aber nur mittelmäßig erfüllt. Ein Tribut an das schnittige Karosserie-Design, das dafür mit einem geringen Luftwiderstand glänzt.

Dieser ist in Anbetracht des phlegmatischen Sauger-Benziners besonders willkommen. Der immerhin 150 PS starke Zweiliter-Vierzylinder zeichnet sich zwar durch Drehwillen und beispielhafte Laufkultur aus, ist aber ausgesprochen durchzugsschwach. Dazu die recht lange Übersetzung des Sechsgang-Getriebes: Vor jeder Autobahnsteigung muss man zurück in den Fünften.

Daher erklärt sich auch der relativ hohe Testverbrauch von 9,1 Litern Superbenzin – trotz des in der Stadt tadellos agierenden Start-Stopp-Systems „i-stop“. Will man sich der optimistischen Normangabe von 6,9 Litern annähern, muss man das Auto wirklich gleiten lassen.

Ergo sollte man einen Seitenblick auf die seit Kurzem verfügbare Turbodiesel-Variante im Mazda5-Programm werfen, deren Anschaffungspreis um moderate 500 Euro höher liegt. Seit der Selbstzünder am Markt ist, schnellen nämlich auch die Verkaufszahlen des Mazda-Vans nach oben. Aus gutem Grund: Er macht nicht nur beim Fahren mehr Freude als der Benziner, sondern auch beim Tanken, zumal er sich im Normverbrauch mit 5,2 Diesellitern auf 100 km begnügt.

Ansonsten finden sich auch an diesem Japaner keine ernsthaften Kritikpunkte. Der frontgetriebene und natürlich mit ESP ausgerüstete Mazda5 ist ein gutmütiger Untersteurer, gefällt durch feinen Federungskomfort und standfeste Bremsen sowie hervorragende Bedienbarkeit. Vom überaus attraktiven Preis-Ausstattungsverhältnis gar nicht zu reden.

SENIOREN SPECIAL  (Erklärung siehe Rubrik „Über uns“)

Womit wir den idealen Übergang haben. Denn spätestens in der mittleren Ausstattungsversion TX Plus (rangiert direkt unter dem Spitzenmodell GTA) offeriert der Mazda5 viele angenehme und sicherheitsrelevante Komfort-Features: Bereits zum Serienumfang des TX gehören Regen- und Lichtsensor, Tempomat, beheizbare Vordersitze, akustische Einparkhilfe für hinten sowie Bluetooth-Freisprecheinrichtung samt Sprachsteuerung. Das Plus beim TX Plus sind fernbedienbare E-Schiebetüren und Xenon-Scheinwerfer.

Ein sinnvolles Zusatz-Goodie, das man beim TX Plus vermissen könnte, weil nur in der Top-Ausstattung GTA zu finden, ist die Reifendruck-Kontrolle. Fixer Bestandteil der GTA-Ausstattung sind übrigens auch Ledersitze. Worauf wir deshalb verweisen, weil unserer Erfahrung nach viele Senioren eher Stoffsitze bevorzugen. Einzig aufpreispflichtiges, aber empfehlenswertes Extra ab Ausstattungsstufe TX ist die akustische Einparkhilfe für vorn.

Ein Blick auf die Preisliste der Mazda5-Palette offenbart: Ausschließlich die TX- und TX Plus-Modelle sind auch mit Fünfgang-Automatik lieferbar. Und diese wiederum ausschließlich in Kombination mit dem Zweiliter-Benziner. Einziger Unterschied zum 150-PS-Mazda mit manuellem Sechsgang-Getriebe: Beim Selbstschalter ist die Leistung auf 144 PS reduziert, was in der Praxis aber nicht ins Gewicht fallen dürfte. Inwieweit sich dagegen der höhere Normverbrauch von 8,3 Litern Superbenzin im Alltag tatsächlich bemerkbar macht, vermögen wir leider nicht zu sagen.

All jenen Senioren, die lieber die exakte Sechsgang-Schaltung im Mazda5 bedienen wollen, seien trotzdem Probefahrten mit verschieden motorisierten Modellen ans Herz gelegt. Denn obwohl sich der hochmoderne 116-PS-Turbodiesel deutlich sparsamer und lebendiger gibt als der 150-PS-Benziner, kam dessen Leistungscharakteristik zumindest unserem 72-jährigen Senior-Testfahrer entgegen: Er monierte die leichte Ansprechverzögerung des Selbstzünders im unteren Drehzahlbereich. Für die Jüngeren im Team dagegen nur eine Frage der Gewöhnung. Sie würden uneingeschränkt dem Diesel den Vorzug geben.

Website des Importeurs: www.mazda.at

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