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EA 189-DRAMA: AUDI IN DER OFFENSIVE

(6.11.2015) Seit der Aufdeckung der Abgas-Manipulationen übt sich der VW-Konzern in ausgesprochener Demut. Grund genug, um Spekulationen zu schüren, wonach man für die Konzernmarken das verloren gegangene Kundenvertrauen auch mithilfe erweiterter Garantie-Leistungen zurückgewinnen will. Teilt man diesen Optimismus, könnte man in Audis österreichischem „Loyalitätspaket“ dafür erste Vorzeichen erkennen. Zumal dieses Paket rund um den Diesel-Typ EA 189 geschnürt ist (jenen mit der „optimierenden Software“, wie es in der Presse-Mitteilung heißt) und für Audi-Kunden echte Gustostückerln beinhaltet: So erhalten alle Neuwagen-Käufer, die einen Audi mit EA 189-Dieselmotor eintauschen, vom Audi-Händler eine kostenlose Anschluss-Garantie für fünf Jahre bzw. maximal 100.000 km und ebenfalls kostenlos einen kompletten Satz Winterräder dazu. Wer vom Audi-Händler dagegen einen jüngeren Gebrauchtwagen mit EA 189-Dieselmotor erwirbt, darf sich über eine kostenlose Garantie-Verlängerung freuen; und zwar bis zu einer Gesamtlaufzeit von fünf Jahren ab Erstzulassung bzw. bis zu einer Gesamtlaufleistung von 120.000 km. Darüber hinaus gibt es ein kostenloses Service-Paket für zwei Jahre bzw. 40.000 km sowie diverse Finanzierungsboni (siehe Bildtext oben). Natürlich wird auch die – spätere – Nachbesserung der Abgas-Werte kostenlos erfolgen. Das einzig Unwägbare dabei ist aus heutiger Sicht, ob durch die Stickoxid-Reduktion der Spritverbrauch leicht ansteigen kann. Die „Loyalitäts-Aktion“ gilt bis Ende Jänner 2016. ● Noch zwei Meldungen aus Wolfsburg: Bezüglich der frisierten CO2-Normwerte müssen sich nicht nur Kunden und Händler keine Gedanken mehr über Steuer-Nachzahlungen machen, auch Importeure kommen nicht zum Handkuss. Grund: „Der VW-Konzern wird dafür einstehen, dass etwaige Mehrsteuern ausgeglichen werden“, sagte Vorstands-Chef Matthias Müller. Außerdem: VWs brillanter Design-Chef Walter de Silva (64) geht Ende November – überraschend plötzlich – in den Ruhestand, soll dem Konzern aber in „beratender Funktion“ verbunden bleiben. Angeblich, so wird laut auto motor und sport gemutmaßt, wolle de Silva den von Müller „verordneten Sparkurs“ nicht mittragen. Stimmt ja, der Sparkurs. Mit dem wohl die leise Hoffnung auf erweiterte Werks-Garantien schwindet.

arboe_automobilpreis_2015 Im Vorjahr waren es noch 61, heuer bereits 100 Experten, die aus 39 neuen Modellen für den „Großen Österr. Automobil-Preis“ ihre Sieger wählten (Bild). Motoren-Papst Dr. Hans-Peter Lenz (rechts) wurde überdies für sein Lebenswerk gewürdigt (Foto: ARBÖ)


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