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MUSTANG-CRASHTEST ENDET MIT RIESEN-BLAMAGE FÜR FORD USA

(25.1.2017) Da wird Europa jahrelang die US-Crash-Norm als besonders realitätsnah vorgegaukelt – doch sobald Euro NCAP ein US-Erfolgsmodell wie den Ford Mustang einem Crashtest nach europäischer Norm unterzieht, hat das ein geradezu katastrophales Ergebnis zur Folge: Blamable zwei Sterne (von fünf möglichen) hat das Muscle Car, das in Österreich voriges Jahr immerhin 267-mal verkauft worden ist, beim heuer ersten Euro NCAP-Test erzielt. Ein „Kunststück“, das zuletzt den Italienern mit dem Lancia Ypsilon gelungen ist. Die Gründe für das miserable Abschneiden des Mustangs: Fahrer- und Beifahrer-Airbag haben versagt, weil beide Dummys in Kontakt mit dem Lenkrad und der Armaturentafel gerieten. Kritik hagelte es außerdem für zu lasche Gurtstraffer und für Fondgurte, unter denen man durchrutschen könne. Darüber hinaus würden bei einem Heckaufprall allen Insassen Halswirbel-Verletzungen drohen. Generell keine gute Figur macht der opulente Ami-Roadster in den Disziplinen Kindersicherheit (unzureichender Schutz für größere Kids bei einem Seitenaufprall) sowie Sicherheits-Unterstützung. Hier gelobt Ford aber Besserung, indem man den Mustang ab dem Facelift für 2018 z.B. mit einem Notbrems-Assistenten serienmäßig ausrüsten will. Ob solche Feinoptimierungen jedoch genügen, um eine akzeptable Bewertung zu erreichen, darf bezweifelt werden. Wie es richtig geht, demonstriert wieder mal Volvo: Die Schweden machen ihrem beispielhaften Sicherheits-Verständnis alle Ehre und haben mit der großen Limousine S90 (bzw. dem Kombi V90) locker den Top-Wert von fünf Sternen eingefahren. In den USA wäre es dagegen ratsam, einen neuen Ralph Nader zu aktivieren. Damit man dort statt des Trump’schen „America first“ besser wieder ein Safety first der Autohersteller verfolgt.

Apropos: Zum 20-Jahr-Jubiläum vermittelt Euro NCAP sehr anschaulich, welch enorme Fortschritte in den vergangenen Jahrzehnten bei der Fahrzeugsicherheit erzielt worden sind. Eigentlich schon etwas zu anschaulich, weil es sich bei den Vergleichskandidaten in der Kleinwagenklasse zum einen ums aktuelle Paradebeispiel Honda Jazz handelt und zum anderen um den bereits 1990 eingeführten Rover 100, dem Nachfolger des ebenso mäßig erfolgreichen Mini Metro (NACHTRAG vom 1.2.2017).


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