Datum: 4. September 2012

Ist der Golf VII wieder eine Nasenspitze voraus?

„Der Golf VII kann alles besser und kostet trotzdem weniger.“ Das sagen die VW-Granden, die letzte Nacht in Berlin ihre brandneue Kompaktklasse enthüllten. Volkswagen-Boss Martin Winterkorn: „Obwohl der neue Golf sicherer, komfortabler und geräumiger als sein Vorgänger ist, wurde er bis zu 100 Kilo leichter und im Fall des neuen 140-PS-Benziners mit Zylinder-Abschaltung und einem Verbrauch von 4,8 Liter um 23 Prozent sparsamer.“

VW Golf VII Ob und wie viel der neue Golf tatsächlich kosten wird, ist zumindest in Österreich noch ein Geheimnis, das aber in Kürze gelüftet werden dürfte. Im Herkunftsland Deutschland, wo’s ja keinen Rabbit mit spezieller Ausstattung gibt, zieht man zum Vergleich den Basis-Golf mit dem 85-PS-Benziner (TSI) heran. Ausstattungsbereinigt soll er gegenüber dem genauso motorisierten Vormodell um einige hundert Euro günstiger sein. Auch in Sachen Markteinführung verrät der heimische Importeur in seiner Presse-Aussendung noch kein Datum. Also riskieren wir wieder einen Blick zum großen Nachbarn: Dort ist bereits vom November 2012 die Rede.

Ein großes Thema in Berlin, wo die Golf VII-Premiere von zahlreichen Greenpeace-Aktivisten „begleitet“ wurde, war der Flottenverbrauch des Newcomers: Dank des insgesamt um 13,9 Prozent reduzierten CO2-Ausstoßes, so schätzt VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg, könnten allein in Europa jährlich 119.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Wie das gehen soll, ist am Normverbrauchs-Level der neuen, serienmäßig mit Start-Stopp-System ausgerüsteten Gölfe ersichtlich: Demnach begnügen sich die Grundmodelle als Benziner mit 4,9 und als Diesel mit 3,8 l/100 km. Die TSI knacken damit die CO2-Marke von 115 g/km, die TDI bleiben unter der „magischen“ Grenze von 100 g/km CO2. Den Top-Wert liefert der ab 2013 verfügbare Golf BlueMotion mit einem Norm-Mix von 3,2 l/100 km, was vorbildlichen 85 g/km CO2 entspricht.

Besonders stolz sind die Golf-Kreativen auf das Design der siebten Generation, bei der man den „Schlüssel zur Perfektion“ gefunden haben will: „Unter den Automobilen der Welt gibt es kein Dutzend, deren Design über Jahrzehnte ähnlich wie das des Golf präzisiert, geschliffen, weiterentwickelt und damit zeitlos wurde“, betont Designchef Walter de Silva. Der Golf VII, so wurde in Berlin vermittelt, ist demnach offenbar die Form-Vollendung. Was auf den ersten Blick zwar nachvollziehbar erscheint, doch die Schöpfer eines Golf VIII vor eine schier unlösbare Aufgabe stellen dürfte. Jedenfalls aus heutiger Sicht.

Zu den Abmessungen: Gegenüber dem Golf VI hat der Nachfolger in der Außenlänge um 56 auf 4.255 mm zugelegt, wobei der Radstand um 59 mm gewachsen ist. Außerdem ist der Neue um 13 mm breiter geworden. Reduziert wurde dagegen die Höhe: Der Siebener ist um 28 mm flacher. Die Kopffreiheit im Interieur ist aber „damit immer noch sehr gut“, wie es heißt. Ansonsten hat die Bewegungsfreiheit etwas zugenommen. Wesentlich ist dabei der um immerhin 15 mm größere Knieraum im Fond.

Mehr Platz gibt’s außerdem für das Gepäck – dank eines um 30 auf 380 Liter erweiterten Grundvolumens im Kofferraum. Beispielhaft ist dessen niedrige, nur noch 665 mm hohe Ladekante, die in der „Golf-Klasse“ laut Volkswagen jetzt den Maßstab setzt. Letztendlich haben die Änderungen an der Karosserie eine bessere Aerodynamik bewirkt: Der Luftwiderstand sank nach Hersteller-Angaben um nahezu zehn Prozent.

Innovative Highlights: Der Golf VII ist der erste Volkswagen mit – serienmäßiger – „Multi-Kollisionsbremse“, die bei einem Unfall den zweiten (!) Aufprall mildern soll. Ebenso bemerkenswert: die zumeist optionalen Sicherheits-Features „PreCrash“ (ein „proaktives“ Insassenschutz-System), automatische Distanzkontrolle ACC mit Umfeldbeobachtungs-System „Front Assist“ und City-Notbrems-Funktion. Dazu gibt’s eine neue Progressiv-Lenkung und neu entwickelte Radaufhängungen, eine „Fahrprofil-Auswahl“ (Stichwort: spriteffizienter Fahrstil), ein serienmäßiges Touchscreen sowie optional völlig neu konzipierte Info- und Entertainment-Systeme samt einem Display mit „Näherungssensor“.

Was unter diesen technischen Feinheiten zu verstehen ist, erfährt man detailliert in einem Beiblatt, wo alle Neuerungen beim Golf VII ausführlich geschildert werden. In einer Extraliste findet sich der Serienumfang der verschiedenen Ausstattungslinien.

Website des Importeurs: www.volkswagen.at

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