toyota_rav4_jubilaeums-edition

AUTOBRANCHE IST AUF DEM HOLZWEG

(19.9.2014) Bevor wir zum Kern allen Übels kommen: Sicher nicht auf dem Holzweg ist TOYOTA mit dem RAV4-Jubiläumsmodell. 20 Jahre nach Einführung gibt’s den Urenkel des SUV-Pioniers exklusiv in Österreich – wie man bei Importeur Frey betont – als gut ausgestattete Geburtstags-Edition, die auf den Linien Elegance resp. Executive basiert. Ohne Aufpreis dabei ist Toyotas „Touch2 & Go“-Navi-System inklusive Google Street View oder auch Tempolimit- und Radar-Warner (hier zu Lande sowie in einigen Nachbar-Staaten erlaubt, nicht aber in der Schweiz und in Deutschland). Optik- und Offroad-Beigabe: Chrom-Zierleisten und ein Unterfahr-Schutz am Heck. Woraus sich ein Preis-Vorteil von bis zu 1.700 Euro ergibt. Nimmt man überdies das bis Ende Oktober kostenlose Design-Paket dazu, erweitert sich der Preis-Vorteil auf maximal 3.000 Euro. ● Auch FORD ist mit dem neuen, voraussichtlich Mitte 2015 debütierenden S-Max allem Anschein nach nicht auf dem Holzweg. Nachdem uns schon der aktuelle „Dynamik-Van“ begeistert hat, bietet die zweite S-Max-Generation geradezu eine Fülle sinnvoller Features. So ermöglicht die optionale 7-Sitzer-Version nach wie vor 32 Sitz-Konfigurationen. Erstmals in dieser Klasse, sagt Ford, gebe es aber auch für die zweite und dritte Sitz-Reihe ein Easy-Fold-System. Sprich: Die Fond-Sitze lassen sich per Knopfdruck einzeln flach umlegen. Außerdem sind die Rücken-Lehnen dünner konstruiert, sodass sich der Fußraum vergrößert hat. Für individuelles Klima sorgt hinten eine separat regelbare Heizung. Bemüht hat sich Ford überdies beim Thema Ablagen: Immerhin verspricht man die „meisten und vielfältigsten Lösungen“ dieses Segments. In diesem verfüge der S-Max auch als Erster, so der nächste Seitenblick auf den Mitbewerb, über beheiz- und kühlbare Multikontur-Sitze inkl. Massage-Funktion – optional, wie anzunehmen. Ebenso wie die Memory-Funktion, die sogar die axiale wie vertikale Lenksäulen-Verstellung mit einbezieht. Natürlich wieder „neuartig“ für dieses Segment. Last but not least kann nunmehr ein beheizbares Lenkrad geordert werden. Wozu der Übergang zu den Technik-Goodies gut passt: Als erstes Ford-Modell für Europa besitzt der Neo-Van nämlich eine adaptive Lenkung. Wahlweise kommt neuerdings auch ein Allrad-Antrieb zum Einsatz. Ebenfalls erstmals verfügbar: Seiten-Airbags für den Fond (2. Reihe) und eine Sensor-Steuerung für die Heck-Klappe. Dazu gibt es eine Unzahl an Assistenz-Systemen, wie etwa zur Kollisions-Vermeidung bzw. -Milderung sowie für alle denkbaren Park- bzw. Rangier-Manöver. Sehr hilfreich auch: Bei schlecht einsehbaren Kreuzungen liefert eine zweigeteilte Front-Kamera einen 180-Grad-Blick. Und schließlich die Motoren – alle mit Start-Stop-Funktion und Euro-6-Einstufung. Die Top-Neuheit findet sich unter den Benzinern: Das 160 PS starke EcoBoost-Aggregat begnügt sich nun mit weniger Hubraum (1,5 Liter) und klarerweise auch weniger Sprit.

Jetzt zum TITEL-THEMA: Mit der Meinung, dass sich die Cockpit-Entwicklung von heute auf dem Holzweg befinde, steht Auto-Kaufberatung.at ja nicht allein da. Zumal viele in der Industrie den Trend zur Verschlimmbesserung nicht erkennen. Oder nicht erkennen wollen. Deutlich weiter in seiner Beurteilung geht Prof. Rüdiger Trimpop, ein deutscher Experte für Verkehrs-Sicherheit, der – zumindest indirekt – die Frage aufwirft: „SIND AUTO-HERSTELLER VERBRECHER?“ Konkret äußert sich Trimpop gegenüber der Thüringischen Landeszeitung, dass es ein Verbrechen sei, Navis zu Multimedia-Systemen auszubauen. Wörtliche Begründung: „Weil damit alle kognitiven, visuellen und geistigen Kapazitäten auf diese Tätigkeiten gelenkt werden – und damit weg vom Straßen-Verkehr. Inzwischen wissen wir aus Versuchen, dass es bis zu acht Sekunden dauern kann, bis man wieder voll geistig in der Straßen-Situation drin ist.“ Die Gefahr für die Auto-Branche selbst sollte man auch nicht unterschätzen. Denn alles, wodurch ein Fahrer bei der Bedienung seines Autos unnötig abgelenkt wird, könnte der Industrie eines Tages auf den Kopf fallen. Zuerst vermutlich im Land der unbegrenzten Verbraucherschutz-Prozesse – den USA. Dort, wo den Konsumenten deren Eigen-Verantwortung abgenommen wird. Und den Konzernen deren Milliarden.

ford_s-max_2015 Der „annektierte“ Aston Martin-Grill macht den S-Max endgültig zum Feschak aller Vans. Die dynamisch agierenden LED-Scheinwerfer sorgen für blendfreies Fernlicht, die optisch dynamischen LED-Rückleuchten für den krönenden Abschluss. Virtuelle Instrumente simulieren Tacho- und Touren-Anzeige (Fotos: Ford)


Dieser Beitrag wurde unter Kurzes veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.